Pharmakant/in ist ein anspruchsvoller Ausbildungsberuf, der den Auszubildenden und später Arbeitenden an verschiedenen Orten fordert. Denn Pharmakanten/Pharmakantinnen bedienen, warten und pflegen und die Anlagen zur Produktion von Arzneimitteln, also von Pulvern und Tabletten, Salben und Säften. Diese Produkte müssen fachgerecht gelagert und verpackt werden, stets unter Berücksichtigung geltenden Arzneimittelrechts und hygienischer Vorschriften. Auch dies ist Aufgabe eines Pharmakanten/einer Pharmakantin.

Zugang zum Beruf Pharmakant

Der Beruf ist mit dem Hauptschulabschluss erlernbar, auch wenn die Ausbildung ursprünglich für Realschulabsolventen geschaffen wurde. Allerdings verkürzt sich die Ausbildungszeit mit einem höheren Schulabschluss unter Umständen.

Ein gewisses Interesse an chemischen und physikalischen Vorgängen sollte Voraussetzung für die Ausbildung sein, auch Fähigkeiten im Umgang mit Maschinen und im Kopfrechnen zahlen sich aus. Hygiene und Ordnung sollten beherrscht sein.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Pharmakanten/zur Pharmakantin ist eine duale Ausbildung, das heißt, die betriebliche Ausbildung wird durch den Besuch der Berufsschule ergänzt.

Der Schwerpunkt liegt auf dem Fach Chemie. Praktischer Unterricht im Herstellen von Granulaten, Pressen von Tabletten oder Verrühren von Salben sollte zur schulischen Ausbildung gehören. Manche Firmen offerieren ergänzend dazu Werksunterricht, in dem die Auszubildenden ihre Kenntnisse in Chemie, Physik und Analytik erweitern können.

Die Ausbildung dauert in der Regel 3 1/2 Jahre, kann aber unter gewissen Vorraussetzungen für Auszubildende mit einem höheren Schulabschluss unter Abstimmung mit Betrieb und Schule verkürzt werden. Es gibt zwei Abschlussprüfungen, eine findet nach 2 Jahren und die andere am Ende der Ausbildung statt.

Ausbildungsvergütung

Das Gehalt von Pharmakanten/Pharmakantinnen unterscheidet sich nach Ausbildungsjahr und West/Ost. Im ersten Ausbildungsjahr werden 695/688 Euro monatlich verdient (West/Ost), im zweiten Ausbildungsjahr 756/733 Euro, im dritten Ausbildungsjahr 836/781 Euro und im vierten Ausbildungsjahr 907/831 Euro monatlich. Danach hängt der Verdienst vom Arbeitgeber und dem Tätigkeitsfeld ab, liegt aber im bundesweiten Schnitt bei etwa 2500 Euro.

Aufgaben

Pharmakanten/Pharmakantinnen stellen Arzneimittel in industriellem Maßstab her, pflegen und warten die dazu benötigten Geräte und Maschinen, müssen mit Rohstoffen umgehen, wenden mikrobiologische Arbeitstechniken an und dokumentieren die Arbeitsabläufe und -ergebnisse. Aber sie verpacken und lagern auch die hergestellten Produkte, müssen die Qualität derselben kontrollieren und sichern und helfen bei der Weiterentwicklung der Produkte und ihrer Herstellungsweisen.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Ein Pharmakant/eine Pharmakantin muss nicht immer im selben Beruf arbeiten, es gibt Möglichkeiten der Weiterbildung, die neue Tätigkeitsfelder eröffnen. Für ausgebildete Pharmakanten bietet es sich an, den Titel des Pharmameisters/der Pharmameisterin zu erwerben, eine Weiterbildung zum Pharmatechniker/zur Pharmatechnikerin zu machen oder als Pharmareferent/in in direkten Kontakt mit Kunden zu treten.