Anlagenmechaniker ist ein Ausbildungsberuf in der Industrie, der gute Kenntnisse der Mathematik und handwerkliches Geschick erfordert. Der Beruf ist abwechslungsreich, da sich Beschäftigungsmöglichkeiten sowohl in Kraftwerkbauanlagen als auch in der Lebensmittelindustrie, in Wasserwerken und in der chemischen Grundstoffindustrie finden.

Ausbildung zum Anlagenmechaniker

Anlagenmechaniker/in ist ein nach dem Berufsbildungsgesetz anerkannter Ausbildungsberuf. Die 3 1/2 Jahre dauernde Ausbildung wird in der Industrie angeboten.

Eine Zugangsvoraussetzung gibt es – abgesehen vom Hauptschulabschluss – nicht. Allerdings sind gute Kenntnisse in Mathematik und Physik hilfreich, technische Fähigkeiten und körperliche Belastbarkeit sind ebenso gefordert wie handwerkliches Geschick.

Während der Ausbildung verdienen Lehrlinge 622/638 Euro (Ost/West) im ersten Jahr, 667 bzw. 724 Euro im zweiten Jahr, 721 bzw. 778 Euro im dritten Jahr und 758 bzw. 829 Euro im vierten Ausbildungsjahr. Die Vergütung in der Ausbildung zum Anlagenmechaniker/zur Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik liegt jeweils ca. 250 – 350 Euro niedriger.

Aufgaben eines Anlagenmechanikers

Zu den Aufgaben des Anlagenmechanikers/der Anlagenmechanikerin gehören die Herstellung industrieller Anlagen aus Rohren und Blechen. Solche Anlagen können Produktionsanlagen der chemischen Industrie sein, aber auch Dampferzeuger für Kraftwerke und andere.

Die einzelnen Teile werden entweder von Hand oder maschinell gefertigt, und auch das Zuschneiden der Materialien gehört zu den Aufgaben des Anlagenmechanikers/der Anlagenmechanikerin. Biegen, Schweißen, Wartung und Pflege der Maschine, Arbeitssicherheit und Umweltschutz sind wichtige Felder der Ausbildung und damit Kenntnisse, die zum Berufsbild gehören.

Anlagenmechaniker/innen arbeiten in Fertigungshallen und auf Montagebaustellen. Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sind im Grunde genommen Gas- und Wasserinstallateure, die Aufgaben des Heizungs- und Lüftungsbauers übernehmen können.

Der ursprüngliche Beruf des Gas- und Wasserinstallateurs existiert in diesem Sinne nicht mehr, sondern geht im Berufsbild des Anlagenmechanikers/der Anlagenmechanikerin auf. Somit erklärt sich der Unterschied im Ausbildungsverdienst. Die starke Einschränkung und Spezialisierung ist letztendlich auf einen älteren Ausbildungsberuf zurückzuführen.

Aber anders als im ursprünglichen Beruf des Gas- und Wasserinstallateurs sind Kenntnisse in der Solar- und Elektrotechnik Teil der Ausbildung zum Anlagenmechaniker/zur Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, wodurch Anlagenmechaniker/innen nach erfolgreicher Abschlussprüfung auch Fachkräfte für einfache elektrische Anwendungen sind – das ist neu.

Weiterbildung

Nach Abschluss der Ausbildung haben Anlagenmechaniker den Status des Gesellen. Darauf aufbauend können sie sich weiterbilden und innerhalb von ein bis zwei Jahren (berufsbegleitend oder in Vollzeit) den Meister-Status erlangen, sich als Kundendiensttechniker ausbilden lassen (berufsbegleitend mit 240 Stunden Ausbildung) oder eine staatliche Prüfung zum Staatlich geprüften Techniker ablegen. Der Staatlich geprüfte Techniker arbeitet nicht auf Baustellen, sondern in Planung und Verkauf.