Erfolgreiche Musikproduzenten arbeiten täglich mit berühmten Popstars in modernsten Aufnahmestudios und verdienen damit obendrein noch sehr viel Geld. Klingt nach einem echten Traumjob, aber wie sieht das Berufsbild des Musikproduzenten tatsächlich aus?

Der Job des Musikproduzenten ist sehr abwechslungsreich und vielseitig. Neben der Arbeit für Plattenfirmen und Musikverlage finden Musikproduzenten auch Beschäftigung bei Werbeagenturen, Film-Produktionsfirmen und Herstellern von Video- und Computerspielen.

Aufgabenprofil und Verdienstmöglichkeiten eines Musikproduzenten

Grob formuliert fungiert der Musikproduzent als Schnittstelle zwischen der Plattenfirma und dem Künstler. Im besten Fall verbindet er die wirtschaftlichen Interessen und Vorgaben der Plattenfirma mit den künstlerischen Vorstellungen des Interpreten. Er ist technischer und künstlerischer Leiter, weist Toningenieure an und koordiniert die Aufnahmen. Oft tritt er selbst als Toningenieur, Komponist und Texter in Erscheinung und arrangiert und mixt die Titel.

Ein Musikproduzent kann als freier Produzent eigene Projekte mit Bands und Künstlern umsetzen, doch in diesem Fall trägt er das finanzielle Risiko. Später bietet er das fertige Produkt, das sogenannte Master, einem Plattenlabel zum Kauf an.

Viele Plattenfirmen beauftragen per Vertrag den Musikproduzenten mit der Produktion eines Tonträgers, der den Produzenten prozentual am Verkaufserlös beteiligt. Hier lassen sich rund ein bis zwei Prozent der Verkaufssumme verdienen. Zudem erhält der Produzent zu Beginn der Arbeiten eine feste Summe, die meist im unteren vierstelligen Bereich liegt.

Stars der Branche wie die erfolgreichen Musikproduzenten Timbaland oder Dieter Bohlen verdienen deutlich mehr: Meist erhalten sie vier Prozent der Verkaufserlöse sowie einen Betrag im sechsstelligen Bereich als Gratifikation.

Zugangsvoraussetzungen

Die Anforderungen an einen künftigen Musikproduzenten sind hoch: Er sollte über ein musikalisches Gehör verfügen, ein Instrument spielen können, moderne Studiotechnik beherrschen und betriebswirtschaftliche Kenntnisse aufweisen. Zudem muss er belastbar sein und über ein hohes Maß an Kreativität verfügen.

Ausbildung

Den Ausbildungsberuf „Musikproduzent“ im herkömmlichen Sinne, für den man sich bei einem Plattenlabel um eine Lehrstelle bewerben kann, gibt es leider nicht. In Deutschland arbeiten Musikproduzenten meist als Quereinsteiger in diesem Beruf, nach dem sie als Musiker oder Toningenieure bereits Erfahrungen im Musikgeschäft gesammelt haben.

Ausbildungsmöglichkeiten für Musikproduzenten bieten unter anderem diese Einrichtungen an:

  • Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster bietet einen Studiengang „Keyboard & Music Production“ an.
  • In einem Teilzeitstudiengang an der Akademie Deutsche POP werden Inhalte aus den Bereichen Komposition, Tontechnik und Business vermittelt.
  • In Zusammenarbeit mit der Middlesex University London bietet das SAE Institute ein Studium mit staatlich anerkanntem Bachelorabschluss im Bereich Tontechnik an, das eine umfassende Ausbildung in den Bereichen Tontechnik und Musikbusiness beinhaltet.

Weiterbildung

Wer als Quereinsteiger die Grundlagen der Musikproduktion erlernen oder sein Know-How als Produzent erweitern möchte, kann folgende Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen:

  • Im Rahmen einer Fortbildung „Audio-Design“ an der audioacademy Hamburg werden Inhalte wie Musiktheorie und Kompositionslehre, Musiksoftware, Musikproduktion und Tontechnik, betriebswirtschaftliche und juristische Bestandteile des Berufsbildes Musikproduzent vermittelt.
  • Seminare für Produzenten bietet der Verband Deutscher Musikschaffender an. Inhalte sind unter anderem Lizenzierung, Urheberrecht, Vergütung, Gründung eines eigenen Labels, Umgang mit Künstlern und Plattenfirmen.

Aufstiegsmöglichkeiten

Obwohl der Beruf des Produzenten bereits im Managementbereich eines Unternehmens angesiedelt ist, bestehen gute Aufstiegsmöglichkeiten, die jedoch nicht mit einer Karriere in herkömmlichen Berufen vergleichbar sind.

So kann ein Produzent freiberuflich tätig sein und eigene Projekte realisieren, bei denen er zwar – siehe oben – das finanzielle Risiko allein trägt, im Erfolgsfall aber deutlich höhere Einnahmen erzielt als ein angestellter Produzent eines Musikverlages oder einer Plattenfirma.

Letztlich gilt, je erfolgreicher ein Produzent arbeitet, um so größer sind die Chancen, Chartmaterial zu produzieren, was wiederum zur Steigerung des Marktwertes des Produzenten beiträgt.